In vino veritas! – Gespräch mit Pascal Schneiders

Die Winzerkarriere war für Pascal Schneiders bereits vorgeschrieben. Doch nur fast – denn er hat nach dem Abitur bewusst einen anderen Weg eingeschlagen. Seit Februar 2018 ist er nun wissenschaftlicher Mitarbeiter am IfP. Bis vor Kurzem war er selbst noch Student am Institut und verbrachte an der JGU seine Bachelor-und Masterzeit. Warum der ehemalige Publizissimus-Redakteur dem Institut treu geblieben ist und mit wieso er heute nicht als Winzer Karriere macht, verrät er uns im Antrittsinterview.

Von Laura Bernd und Paula Schekahn

Sind Sie gebürtiger Mainzer?

Ich komme aus einem kleinen Ort namens Pommern an der Mosel, etwa 120 km von Mainz entfernt. Ich bin in einer Winzer-Familie groß geworden. Jetzt lebe ich schon seit siebeneinhalb Jahren in Mainz. Daher fühle ich mich mittlerweile mehr als Mainzer.

Wieso sind Sie nicht im Betrieb Ihrer Eltern geblieben, sondern haben sich für das Publizistikstudium entschieden?

Dazu habe mir das nötige Herzblut und das Talent gefehlt. Wir haben ein relativ kleines Weingut und mein Bruder wird die Nachfolge antreten. Die Arbeit im Weinberg ist ohne Zweifel sehr erfüllend, aber ich habe mich nach dem Abitur nicht damit identifizieren können, weil man geografisch recht gebunden ist. Die Optionen nach der Ausbildung wären für meine Bedürfnisse begrenzt gewesen.

 Welche Berufswünsche hatten Sie vor Beginn Ihres Publizistik-Studiums?

Ich hatte einen Einstieg, wie viele ihn erleben – „irgendwas mit Medien“ machen zu wollen. Das Setting: Deutsch LK in der Schule, der Eindruck, gut schreiben zu können und in den Journalismus gehen zu wollen. Insgeheim hatte ich mich eher vor der Kamera gesehen (lacht). Während meiner Bachelorarbeit hatte ich dann aber analytisches und tiefergehendes Arbeiten für mich entdeckt, also Phänomene systematisch zu hinterfragen. In meinen Praktika kam mir das manchmal zu kurz.

Was waren dann schlussendlich Ihre Beweggründe, am IfP zu bleiben?

Das ist eine gute Frage, warum man es nicht schafft, nach 7 Jahren quasi aus Mainz wegzukommen (lacht). Tatsächlich fühle ich mich sehr wohl hier. In allererster Linie passt der Arbeitsbereich Medienkonvergenz zu meinen Interessen, nämlich der Distribution und Rezeption von Nachrichten über Social Media. Darauf hatte ich mich schon im Bachelor und Master spezialisiert. Das Gesamtpaket am IfP hat einfach gepasst. Außerdem sind viele Freunde von mir hiergeblieben, auch deswegen ist es lebenswerter in Mainz zu bleiben. Nicht zuletzt hat das IfP einen guten Ruf (sagt man).

Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?

Ich denke jetzt erstmal in Schritten – also natürlich zunächst die Promotion –  ein Projekt, das die nächsten Jahre dauern wird. Danach sehe ich mich weiterhin in der Forschung. Gerne auch mit kognitionspsychologischen und ökonomischen Schnittmengen. Das Interdisziplinäre macht mir viel Spaß. Ich schließe aber auch nicht aus, dass es später in die Praxis geht.

Mal weg von Ihrer Tätigkeit am Institut: Was ist Ihr nächstes Reiseziel?

Ich würde gerne mal nach Albanien reisen, die Seen- und Flusslandschaft soll sehr schön sein – und Italien ist auch immer ein klassisches Urlaubsziel. Vielleicht auch mal nach Sri Lanka.

Apropos Reisen: Welche drei Dinge würden Sie mit auf eine einsame Insel nehmen?

Natürlich das Fischer-Lexikon Publizistik (lacht). Auf jeden Fall eine Axt, mein Smartphone mit GPS und Zugang zur Außenwelt und einen Wasserkocher.

Wenn Sie ein Tier wären – welches wären Sie?

Ein Eichhörnchen. Früher waren das mein Lieblingstiere, weil sie so weit springen können. Außerdem tragen sie mit ihrer Vergesslichkeit zur Vegetation bei.

Mit welcher Person – tot oder lebendig – würden Sie gerne mal frühstücken?

Helmut Schmidt, eine Person, die mich fasziniert hat. Er war ein Welterklärer mit klarer Haltung. Nicht zuletzt hat es mir imponiert, dass er es geschafft hat, immer wieder eine Pausierung des Rauchverbots nur für seine Person zu erwirken (lacht). Beispielsweise während einer Veranstaltung der Körber-Stiftung im Hamburger Theater, an welcher ich selbst teilgenommen habe.

Was machen Sie am liebsten in Ihrer Freizeit?

Ich unternehme gern etwas mit Freunden und bin relativ häufig unterwegs. Da bleibt wenig Zeit, mal zur Ruhe zu kommen. Außerdem bin ich Theater- und Opernfan und bin gerne mit dem Rad unterwegs – sofern es denn fahrtüchtig ist.

Welche Kneipe besuchen Sie denn in Mainz am liebsten, wenn Sie mit ihren Freunden unterwegs sind?

Definitiv die Kneipe „Zur Andau“ am Schillerplatz. Die Atmosphäre ist urgemütlich und authentisch, daher fühle ich mich dort sehr wohl.

Vielen Dank für das nette Gespräch!


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert