DER ESZET-SCHNITTEN -INSTAGRAMER

Erst vor ein paar Monaten stellte Robin Riemann seine Master-arbeit an der JGU Mainz fertig. Jetzt hat er die Seiten gewech-selt und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Medienwirtschaft des IfP. Im Interview verriet er dem Publizis-simus, wie sich dieser Seitenwechsel anfühlt und warum Insta-gram in seinem Leben eine so große Rolle spielt.

Von Neele Zettl

Wer dir auf Instagram folgt weiß, dass du die App gerne und oft nutzt. Was kommt denn heute noch in deine Story?

Mein Essen und meine Laufrunde

Und was fasziniert dich an Instagram?

Bild: Institut für Publizistik

Einerseits beobachte ich, wie andere Leute das Medium nutzen und dann versuche ich das ein bisschen zu persiflieren. Gleichzeitig zieht einen Instagram aber auch in seinen Bann und dann nutzt man es teilweise auch gerne so. Natürlich ist das alles ein bisschen lächerlich, aber ich habe auch gemerkt, dass sich durch das Nutzen dieses Netzwerks Gesprächsanknüpfungspunkte mit Freunden finden, mit denen man im Alltag nicht so viel zu tun hat. Und es ist auch super gut, um sich über alle möglichen Sachen zu beschweren oder lustig zu machen.

Trotz Instagram-Fame hast du dich gegen die Karriere als Influencer entschieden und bist jetzt neuer Dozent am IfP im Arbeitsbereich Medienwirtschaft. Was genau sind deine Aufgaben?

Ich gebe zwei Übungen für Masterstudierende aus unserem Arbeitsbereich, Medienbetriebslehre II und Datenpräsenta-tion. Darüber hinaus betreue ich Masterkandidaten, obwohl ich vor wenigen Monaten selbst erst meine Masterarbeit ge-schrieben habe. Ansonsten erledige ich das normale Geschäft als wissenschaftlicher Mitarbeiter: Publikationen anstoßen, zu Tagungen fahren etc. Und zum Ende des Jahres stand jetzt auch noch ganz akut die Organisation der IfP Weihnachts-feier an. Die müssen immer die Neulinge übernehmen. Da kommt schon ganz schön was zusammen.

Und wie fühlt sich dieser Seitenwechsel an – vom Studierenden und engagierten Fachschaftler hin zu den Dozenten?

Weniger schlimm als befürchtet. Man hat jetzt einen an-deren Tagesablauf und kann nicht mehr so lange aufbleiben, wie man will. Ich hatte aber auch schon davor einen sehr strikten Masterarbeitsplan für die Bib. Jetzt sitze ich eben ein paar Stockwerke höher und habe ein paar andere Aufgaben, aber im Prinzip hat sich nicht so viel geändert.

Während deines Masters hast du auch als Redakteur bei ZDF heute und heute.de gearbeitet. Könntest du dir vorstellen nochmal im journalistischen Bereich zu arbeiten?

Also ich will auf jeden Fall erstmal hier am IfP bleiben für dienächsten Jahre. Einen klassischen Redaktionsjob kann ich mir nur sehr schwer vorstellen. Worauf ich definitiv keine Lust mehr habe sind die krassen Arbeitszeiten. Beim ZDF ging die Frühschicht um 5 Uhr los und die Spätschicht endete erst um Mitternacht. Sowas könnte ich mir im Moment nicht vorstellen. Vielleicht irgendwann mal wieder.

Du bist sehr sportbegeistert. In Kopenhagen und Mainz bist du einen Halbmarathon gelaufen und mit deinen neuen Kollegen bist du öfter in der Uni Schwimmhalle zu finden. Welcher Dozent kann dir denn sportlich das Wasser reichen?

Das ist eine gute Frage, aber sie ist schwer zu beantworten, weil ich nicht weiß, welcher Dozent hier welchen Sport macht. Ich bin jedenfalls ein super schlechter Mannschaftssportler und gerade in Sachen Fußball kann mir hier wohl jeder das Wasser reichen. Beim Publi-Kick bin ich raus, weil ich ziemlich unkoordiniert bin. Ich bin ganz gut in Ausdauersport, deshalb können mir beim Halbmarathon wahrscheinlich nicht so viele das Wasser reichen.

Wenn wir dieses Interview in zehn Jahren führen, wo treffen wir dich dann? Was willst du bis dahin erreicht haben?

Das ist schwer zu sagen. Um Pascal Schneiders (Dozent am IfP, Anm. d. Red.) zu zitieren, denke ich da eher in Schritten. Vielleicht sind zehn Jahre dafür eine zu große Zeitspanne. Vermutlich trifft man mich nicht hier, aber vielleicht auch schon. Ich möchte auf jeden Fall meine Dissertation bis dahin fertig gestellt haben. Ich kann mir schon vorstellen auch dann noch in der Wissenschaft zu arbeiten. Zumindest ist es momentan das, was ich machen will. Ich könnte mir aber auch vorstellen, irgendwann mal in der Wirtschaft zu landen. Wo genau das sein könnte, weiß ich nicht, da habe ich keinen konkreten Plan oder Traum, weil es dann sowieso anders kommt.

Welchen Instagram-Hashtag würdest du diesem Interview geben?

#unvorbereitet, weil ich bei vielen Fragen keine ad hoc Antwort wusste.

Du bist ein großer Freund von Eszet Schnitten. Wir müssten da noch die Glaubensfrage klären: weiße Schokolade, Vollmilch oder Zartbitter?

Vollmilch, ganz klar.

Vielen Dank für das Interview!


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